1. |
1992
03:41
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1992
Es fängt genau so an
2018
Atmosphäre Untergang
Zu Bett gehen einschlafen
Wecker klingelt aufwachen
Und siehe da
Wie sie selbstgefällig lachen
Die Deutschnationalen
Im Zentrum der Macht
Die bürgerliche Mitte
Hat es möglich gemacht
Das Gefasel von Veränderung
Die Medien käuen wieder
Die Falschen an den Hebeln
Schieben diese auf und nieder
1 9 9 2 2 0 1 8
In der Wirklichkeit aufgewacht
Ihr wusstet nicht wie weit sie gehn
Doch das Mögliche war bereits abzusehn
1992
Noch nicht so lange her
Und heute denk ich mir
Ich kenne dieses Land nicht mehr
Gar Nicht mehr wieder
Wie konnte das geschehen
Gehörte ich zu denen
Die jetzt einfach nur zusehen
Bei der Entmenschlichung
Einer Generation
Jeder Tweet des Kanzlers
Ist doch blanker Hohn
Für die Opfer und die Bürger
Die längst an all das glauben
Und wie in der Kirche
Jede Predigt in sich aufsaugen
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2. |
Kreuzberg
03:37
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Die Straße die du da drüben siehst
Wo führt sie hin
Jakomini drei Uhr früh
Die Suche nach dem Sinn
Wir treffen uns am Grieskai
Von dort ist es nicht weit
Jeder findet heute was
Das bleit
Und du fragst mich ob das alles ist
Klar nur dass du hier niemals alleine bist
Das ist nicht Kreuzberg
Das ist nur Graz
Und trotzdem haben wir hier Spaß
Nicht Kreuzberg nicht Kreuzberg
Ein Blick ins Leben
Ein Blick zu tief ins Glas
Und trotzdem haben wir hier
Verdammt viel Spaß
Samstag zehn Uhr früh
Du willst was essen gehen
Am Lendplatz trinken wir
Ein kühles Bier im stehn
Von da auf gehts zum Morgensport
In den Stadtpark hinein
Fürs Nickerchen danach
Leg dich ins grüne Gras hinein
Augenringe Sonnenschein
Für meine Ray Ban kein Problem
Und ich versprech dir Sonntag früh
Da wirst du mich verstehen
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3. |
Zugegeben
03:58
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Kontinent für Kontinent
Schau ich auf diese Welt
Und bin ganz sicher nicht der Einzige
Dem einiges missfällt
Die Misere hinterm großen Teich
Macht schon ein Stück besorgt
Die Political Correctness
Auf einen Schlag entsorgt
Und wo man hinsieht gehen die Wogen hoch
Wegen des Islam
Wem das allmählich zu langweilig wird
Fängt von Juden an
Trotz unsrer Möglichkeiten
Und unserer Vergangenheit
Haben Feindbilder und Vorurteile
Eine tolle Zeit
Zugegeben
Eine scheiß Situation
Was bleibt ist eine wirklich sonderbare
Raum Zeit Kreation
Doch noch sind so viel gute Menschen um mich rum
Und solange das so ist
Bringt uns das nicht um
Alles halb so wild
Doch was mich wirklich traurig stimmt
Ist wie sich Europa
Jauchzend seine Zukunft nimmt
Der Schweigekanzler Österreichs
Die These liegt hier nah
Ist nur die Spitze des Eisbergs
Einer latenten Gefahr
Für unsre Werte unsre Freiheit
Alles wofür wir stehn
Sind am Ende des Tages
Nur leere Versprechungen
Doch was tun wir
Wir geben uns plötzlich zufrieden
Mit Macron Merkel und co
Wir sind bescheiden unentschieden
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4. |
ORF
04:48
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Es hat sich lange abgezeichnet
Das Klima hat sich nicht über Nacht abgekühlt
Diese ständigen Diffamierungen
Noch nie hab ich mich so rebellisch gefühlt
Einst als Institution der Wahrheit
Wurde das Image bewusst zerstört
Was übrig bleibt ist ein Mob
Der auf Unzensuriert at hört
Doch noch nie war es so leicht
Zu protestieren
Dieses Bekenntnis wird euch
Kollektiv schockieren
Wir schrein es heraus
Ein Hoch auf den ORF
Eins zwei drei einfach unglaublich geil
Von A wie am Schauplatz
Bis zum ZIB Flash
Ein Interview mit Armin Wolf
Dem Messias ein zwei kritische Fragen gestellt
Beweis genug dass der öffentliche Rotfunk
Seinen Bildungsauftrag verfehlt
Und wie sie sich dann ärgern
Gleich stundenlang posten
Popcorn raus Kommentare ein
Endlich etwas dass ihnen den Tag vermiest
Und nichts kann schöner sein
Wir protestieren
Für die Erhöhung der GIS Gebühren
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5. |
Mein Baum
03:37
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Urlaub in Kroatien
Nach alter Tradition
In ein Fischerdorf auf Cres
Fahr ich seit 20 Jahren schon
Direkt in der Taverne
Empor ragt dieser Baum
Spendet Schatten und lädt ein
Jahr für Jahr ein Sommertraum
Mein Baum mein Bier
Ich bleibe heute hier
Zeit zum Inne halten
Entspannung angesagt
In der Sonne liegend
Genieße ich den Tag
Bevor ich dehydriere
Hört der Kellner diesen Satz
Jedno veliko Pivo
An meinen Lieblingsplatz
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6. |
Zadar
04:05
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Die Leute sehn mich fragend an
Doch ich hab Ihnen rein gar nichts zu erzählen
Vorwurfsvolle Blicke wohin das Auge reicht
Doch ich schulde ihnen nichts
Und hab nicht vor etwas zu stehlen Nein
So Blick ich auf die Uhr
Wie der Zeiger sich bewegt
Während sich im Uhrwerk
Jedes Zahnrad stetig dreht
Ich träum von dieser Frau
Dem weißen Strand an jenem Ort
Steige in mein Auto
Und fahr fort denn
Ich sehne mich nach dem Sonnenuntergang in Zadar
Und bin dann mal weg
Anstatt euch etwas vorzuspielen
Stehe ich mit einem Glas Pelinkovac an Deck
Was ich dort erleben werde
Male ich mir aus
Hol aus meinem Schrank
Einen Sonnenhut heraus
Die Nacht sie weicht dem Tag
Mit ihm lässt sich die Hektik nieder
Doch ich bin längst dahin
Und ich komme auch nie wieder denn
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7. |
Immer euphorisch
04:13
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Es geht um Folgendes
Es geht um dieses hier
Ja genau das mein ich
Im kollektiven Wir
Wir hams uns angesehn
Und für nicht gut befunden
Das ist ein Teil des Ganzen
Dafür braucht man doch Stunden
Und das ist weder praktisch
Noch gut gemeint
Ja das ist auch nicht Taktik
Sondern schlecht gereimt
Was solln die Alten sagen
Wenn es die Jungen wolln
Was wolln die Fremden reden
Sind nicht wir das Volk
Warum hast du uns damals abgeschworen
Seite an Seite und trotzdem verloren
Immer Euphorisch gefangen im Rausch und du spürst
Dass du langsam an Boden verlierst
Und auch wenn ich beschließe
Dass ich nichts sagen will
Dann hab ich eine Meinung
Oder auch ziemlich viel
Hinter verschlossenen Türen
Da geb ich sie von mir
Das ist ein Teil des Ganzen
Im kollektiven Wir
Und das ist weder Anstand
Noch Intellekt
Das ist auch nicht verhalten
Sondern gut versteckt
Was soll mein Vater sagen
Wenn er das erfährt
Was soll die Mama denken
Wenn sie mich schreien hört
Gut gedacht und gut gesagt
Auch wenn dich keiner fragt
Das Schweigen wird zur Zustimmung
Wenn sich niemand beklagt
Und sind noch so viele Menschen
Gefangen in der Fron
So gibt es auf der Bühne stehend
Immer die Option
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8. |
Die Idole sind tot
04:18
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Die Stadt schläft aus
Er geht
Trinkt langsam aus
Sagt zu sich es ist schon spät
Sein Leben ist so
Mitgelebt
Ein letzter Kämpfer
Wies geschrieben steht
Unten am Fluss
Kurz vor der Stadt hinaus
Da sitzt ein Mädchen
Sie streckt ihre Beine aus
Ein Stein ins Wasser
Ein verlebter Traum
Ein Kindheitstrauma
Ein besprayter Baum dort steht
Die Idole sind tot
Und der Feind hat das Sagen
Es ist kaum zu ertragen
Kaum zu ertragen
Hab mich dem angenommen
Seh plötzlich ganz verschwommen
Eine Zukunft und kein Leben
Was kann es noch Schlimmres geben
Sozusagen Herzinfarkt
So hält mich der Schmerz intakt
Ohne Antwort auf die Fragen
Ohne etwas laut zu sagen
Hab dich am Rand gesehn
In der Gesellschaft stehn
Du warst einer von den Guten
Jetzt lässt dich die Angst verbluten
Die Hoffnungslosigkeit
In einer bloßen Zeit
Spray ich in grellen Farben
Denn es ist kaum zu ertragen
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9. |
Ouvertüre
00:29
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10. |
Niemals pünktlich
01:48
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Wer wirklich etwas von mir will muss warten
Termine machen für mich keinen Sinn
Wer wirklich etwas von mir will muss warten
Weil ich niemals pünktlich bin
Neulich beim Frisörtermin
Fragte sie wo ich denn bin
Um achtzehn Uhr war ausgemacht
Um sieben bin ich reingekracht
Danach hatten wir zu viert
Um acht Uhr reserviert
Um halb neun Steig ich in die Bim
Und komm erst um dreiviertel hin
Du rufst mich genervt an
Ich geh nach dem zehnten Klingeln ran
Du fragst mich wo ich bleib
Während ich ins Auto steig
In fünf Minuten bin ich da
Bestell dir schon was an der Bar
Nach einer Stunde reit ich ein
Besoffen lässt du mich herein
Und zu deinem Tauftermin
Komm ich an deinem achtzehnten Geburtstag hin
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Anna Absolut Graz, Austria
Somewhere between punk and indie. Where fewer and fewer bands take a stand through the music, we remain the counterpoint.
Aware of nuances. And a wink.
/
Irgendwo zwischen Punk und Indie. Wo immer weniger Bands über das Sprachrohr Musik Stellung beziehen, bleiben wir der Kontrapunkt. Mit Bewusstsein für Zwischentöne. Und Augenzwinkern.
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